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GESUNDHEIT

Ohrmilben bei Katzen erkennen: Symptome, Behandlung, Vorbeugen


Wenn Halter Ohrmilben bei ihrer Katze vermuten, ist Eile geboten. Zwar sind die Parasiten in der Regel nicht sonderlich gefährlich, dafür aber eine echte Plage. Lerne, wie sich Ohrmilben bei Katzen erkennen lassen und erfahre, wie du infizierten Tieren helfen kannst.

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Ohrmilben (Otodectes cynotis) sind kleinste Parasiten von nicht einmal einem Millimeter Größe. Sie infizieren häufig den Gehörgang von Katzen mit der sogenannten Ohrräude (Otitis externa parasitaria). Diese geht mit einem starken Juckreiz einher, der die Katze dazu bringt, sich exzessiv zu kratzen. Schlimmer als die damit verbundene Verletzungsgefahr ist es aber, wenn der Milbenbefall eine Entzündung nach sich zieht, die sich ins Mittel- und Innenohr und sogar bis ins Gehirn erstrecken kann. Das sind gleich viele gute Gründe, deine Katze möglichst schnell von den lästigen Plagegeistern zu befreien. Deshalb ist es wichtig, die Symptome zu erkennen und den Ohrmilbenbefall umgehend behandeln zu lassen. Dabei kannst du dem Tierarzt mit geeigneten Maßnahmen ein Stück weit zuarbeiten. Außerdem ist es natürlich wichtig, ein weiteres Ausbreiten der Milben zu verhindern und Maßnahmen zur Vorbeugung zu ergreifen.

©Todorian Gabriel / istockphoto.com 

So sieht eine Ohrmilbe unter dem Mikroskop aus.

Das Wichtigste in Kürze: Katze Ohrmilben

Ohrmilben sind in den meisten Fällen für Katzen ungefährlich. Ohrmilben lösen besonders häufig starken Juckreiz aus, Infektionen sind seltener. Der Tierarzt kann anhand unterschiedlicher Symptome die Diagnose bestätigen und eine einfache Behandlung einleiten. Neben Medikamenten spielt Hygiene und Konsequenz eine große Rolle zur Vermeidung einer Ausbreitung.

Ohrmilben bei Katzen

Ohrmilben sind parasitäre Insekten von unter einem Millimeter Länge, die Katzen befallen. Sie lieben eine feucht-warme Umgebung und leben hauptsächlich im Gehörgang der infizierten Katzen, sind aber manchmal auch im Fell auf dem Kopf zu finden. Die winzigen Spinnentiere halten sich mit ihren langen Beinen auf der Haut fest und verursachen mit ihren Mündern kleinste Verletzungen, wenn sie sich von den Hautzellen und Zellbestandteilen ernähren. Die Haut im Ohr ist auch der Ablageort für die zahlreichen Eier der Milben. Aus denen schlüpfen innerhalb weniger Tage die Larven, die sich über zwei Stadien zur erwachsenen Milbe entwickeln. Der gesamte Zyklus von Ei zu Milbe dauert drei Wochen. Aus abgestorbenen Milben, ihren Eiern, Kotpartikeln und abgestorbenen Hautzellen bildet sich mit dem Ohrenschmalz ein dunkler, krümeliger Ausfluss, der an Kaffeesatz erinnert.

Ohrräude bei Katzen: Sind Ohrmilben für Katzen gefährlich?

Ohrmilben bei Katzen verursachen die sogenannte Ohrräude. Die Parasiten verursachen in erster Linie eine Irritation der Ohren der Katze, die sich in starkem Juckreiz äußert. Auch allergische Reaktionen auf den Speichel der Spinnentiere sind möglich. Gelegentlich kommt es zu Sekundärinfektionen des äußeren Ohres. Werden diese nicht behandelt, kann die Entzündung ins Mittelohr weiterwandern und bis ins Innenohr vordringen. Das Trommelfell kann im Zuge eines Ohrmilbenbefalls geschädigt werden. Im schlimmsten Fall ist das Gehirn betroffen, das passiert allerdings nur in seltenen Fällen. Ein Problem ist es auch, wenn die Ohrinfektion chronisch wird. Dann lagert sich Bindegewebe im Gehörgang ab, der sich dadurch verengt und nur noch schlecht belüftet wird. Im Allgemeinen ist das größte Problem für eine Katze mit Milben aber der enorme Juckreiz.

Wenn die Katze sich ständig kratzt, sollte der Juckreiz von einem Tierarzt näher untersucht werden.

Symptome von Ohrmilben

Wenn sich Katzen mit Ohrmilben infizieren ist das in jedem Fall sehr unangenehm für die Tiere. Im schlimmsten Fall entwickeln sich Infektionen. Um dem schnell einen Riegel vorzuschieben, ist es wichtig, die wichtigsten Symptome zu kennen. Typische Symptome eines Befalls sind:

  • Juckreiz
  • Kaffeesatzähnlicher Belag
  • Schuppenbildung
  • Rötungen
  • Haarausfall
  • Pusteln
  • Krustenbildung
  • Schädigung des Trommelfells
  • Infektionen des Ohres
  • selten Gehirnentzündung

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Ohrmilben bei der Katze erkennen

Die meisten Halter schöpfen Verdacht, dass ihre Katze von Milben befallen ist, wenn diese sich häufig am Ohr kratzt und den Kopf schüttelt. Wenn ein Blick ins Ohr das charakteristische braune Sekret zeigt, scheint der Verdacht bestätigt. Trotzdem ist es wichtig, für eine Diagnose den Tierarzt aufzusuchen. Denn die winzigen Spinnentiere sind mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Bei einem sehr hohen Befall lässt sich allenfalls Bewegung ausmachen. Der Tierarzt hingegen kann mit einem Ohrenspiegel, dem sogenannten Otoskop, das Innere des Ohres in Vergrößerung betrachten und die Parasiten identifizieren. Oder er nimmt einen Abstrich vom Ausfluss und untersucht ihn unter dem Mikroskop. Ohrmilben aus dem Fell lassen sich mit einem Klebestreifen von den betroffenen Stellen einfangen für die weitere Betrachtung.

Behandlung von Ohrmilben: Das passiert beim Tierarzt

Wenn du oben genannte Symptome bemerkst, solltest du schnell den Tierarzt die Ohren der Katze untersuchen lassen. Die Therapie von Ohrmilben bei Katzen ist relativ simpel. Je schneller die Behandlung beginnt, desto schneller ist deine Katze die lästigen Plagegeister los. Auch hier ist der Tierarzt wieder der richtige Ansprechpartner. Er kann entscheiden, ob ein Medikament gegen die Milben reicht oder ob zusätzlich mit Antibiotika gegen Infektionen vorgegangen werden muss. Beide Mittel gibt es als Salbe oder Tropfen, die direkt in die Ohrmuschel gegeben werden. Keine Sorge, wenn die Katze sich schüttelt oder kratzt. Die Mittel dringen ins Ohr vor und können von den Tieren nicht entfernt oder etwa über die Pfoten aufgenommen werden. Ein Kragen wird nur dann nötig, wenn die Gefahr von Verletzungen durch starkes Kratzen besteht.

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Befall mit Ohrmilben: Das kannst du tun

Damit die medikamentöse Behandlung möglichst effektiv ist, solltest du vor jeder Anwendung mit einem feuchten Papiertuch oder Wattepad die Ohrmuschel reinigen oder eine Ohrspülung machen. Es sei denn, der Tierarzt weist darauf hin, dass das verschriebene Medikament im Ohr verbleiben muss. Wichtig ist in jedem Fall, die Behandlung über drei Wochen konsequent durchzuführen, denn solange dauert es, bis aus den Eiern neue erwachsene Ohrmilben werden. Brichst du die Behandlung zu früh ab, überleben einige der Larven und entwickeln sich zur Geschlechtsreife. Dann beginnt der ganze Zyklus von vorne. In der Regel wirst du beide Ohren gegen Ohrmilben behandeln.

Um den Infektionsdruck gering zu halten und eine erneute Ansteckung zu vermeiden, sollten auch Liegeplätze, Bürsten und andere Pflegeprodukte mit heißem Wasser gereinigt werden. Hältst du mehr als eine Katze, müssen auch die beim Veterinär vorstellig werden. Mit großer Wahrscheinlichkeit sind auch sie infiziert und müssen behandelt werden. Übrigens: Wenn Katzen und Hunde zusammenleben, müssen auch diese Fellfreunde behandelt werden.

Die Behandlung von Ohrmilben muss konsequent über mehrere Wochen durchgezogen werden, um einem erneuten Ausbruch vorzubeugen.

Katze mit Ohrmilben: Hausmittel mit Vorsicht verwenden

Manche Medikamente gegen Ohrmilben sind in der Apotheke erhältlich. Am besten wird auch deren Verwendung mit dem Tierarzt abgesprochen. Ausgesprochene Vorsicht hingegen ist bei der Anwendung von Hausmitteln geboten. Ballistol z.B. ist zwar nicht gefährlich, hilft aber auch nicht gegen Ohrmilben. Verlässt du dich auf das Mittel, breitet sich der Befall schnell aus und kann zum echten Problem werden. Schlimmer ist aber das häufig hochgelobte Teebaumöl. Teebaumöl ist giftig für Katzen und kann sogar zum Tod führen.

Wie kommt es zu einem Befall von Ohrmilben?

Die Übertragung von Ohrmilben erfolgt von Tier zu Tier durch direkten Kontakt. Allerdings kommen auch Zwischenträger in Frage. Kommt die Katze in Kontakt mit infizierten Gegenständen, verbreitet sich die Infektion schnell. Ganz oft kommen Ohrmilben von der Mutter zum Kitten, denn selten ist der Körperkontakt so eng und intensiv wie in den ersten Wochen nach der Geburt der jungen Katzen. Ohrenmilben bei Katzen können sogar vom Menschen übertragen werden. Da Freigänger viel mehr Kontakt zu Katzen, Hunden, Menschen und von anderen Tieren genutzten Oberflächen haben, ist für sie das Risiko einer Infektion höher als für Wohnungskatzen.

Ohrmilben bei Katzen vorbeugen

Um eine Ansteckung und Ausbreitung der Parasiten zu vermeiden, können Halsbänder oder Spot-Ons verwendet werden. Diese wirken häufig zugleich gegen Flöhe und Zecken, so dass deine Katze damit gegen viele der lästigsten Plagegeister geschützt ist. Ist es bereits zu einem Befall gekommen, müssen alle Tiere, die zusammenleben, behandelt werden. Außerdem spielt Hygiene jetzt eine besondere Rolle: Die Spinnentiere, ihre Eier und Larven werden mit heißem Wasser abgetötet auf Bürsten, Liegeplätzen und Spielzeugen. Dasselbe gilt für Katzenohren. Auch diese sollten regelmäßig kontrolliert und gereinigt werden.

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Sind Ohrmilben auf Menschen übertragbar?

Menschen werden nicht von Ohrmilben befallen. Sie sind als Wirt ungeeignet. Allenfalls als Zwischenträger können sie ihre Katze anstecken. Dass Symptome auftreten, musst du bei dir selbst also nicht befürchten.

Fazit: Infektion mit Ohrmilben

Die Katze kratzt sich ständig? Dann ist es Zeit, dass Halter einen Blick ins Ohr ihrer Katze werfen. Finden sie dort Anzeichen von Ohrmilben, ist Eile gefragt. Die Behandlung von Ohrmilben bei Katzen ist nicht schwierig, erfordert aber drei Wochen konsequente Anwendung der Medikamente und peinliche Hygiene. Die hilft auch, eine Ansteckung anderer Katzen zu verhindern oder eine Neuinfektion. Allzu große Sorgen musst du dir aber nicht machen: Ohrmilben sind für Katzen im Allgemeinen nicht gefährlich, und auf den Menschen sind sie nicht übertragbar.


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